Äußere Erkrankungen von Augen und Nase
Katarrhalische Entzündungen der Augenbindehaut und Nasenschleimheit sind häufig. Erreger sind in der Regel Chlamydien und Mykoplasmen, von denen sich einige bei warmem Sommerwetter schnell vermehren. Die Augenlider und ihre Umgebung sind dann geschwollen, die Lidränder und die Wimpern eitrig verklebt, so dass die Katze die Augen mitunter nicht öffnen kann. Auf Bauernhöfen sterben bisweilen alle Jungkatzen, die diese Symptome zeigen, an Entkräftung.
Eine Bindehautentzündung dieser Art ist durch örtliche Behandlung mit Salben und Augentropfen kaum zu heilen; sie erfordert eine längere Allgemeinbehandlung durch den TA sowie gute Pflege und vollwertige Ernährung des erkrankten Tieres.
Perserkatzen, die unsinnigerweise mit einer sehr kurzen Nase gezüchtet wurden, leiden besonders an Augenfluß, der braun-eitrig die Augen verklebt. Die Lidränder sind rot geschwollen. Durch die kurzen Tränenkanäle kann die Tränenflüssigkeit nicht abfließen und so entsteht diese Krankheit, die durch vernünftige Züchtungen vermieden werden kann.
Infektion der Luftwege
Schnupfen und Atemgeräusche, verursacht durch Schleimsammlungen in den Luftwegen, sind oft erste Anzeichen für eine Infektion der Luftwege. Sind auch Luftröhre und Kehlkopf betroffen, dann stellen sich oft noch Husten und Atemnot ein.
Bei allen Infektionen des Atemtraktes ist die Gefahr der Lungenentzündung gegeben, die meist mit Fieber und Apathie des Tieres einhergeht und ohne Behandlung des TA zum Tode führen kann.
Ohrenerkrankungen
Die Entzündung des äußeren Gehörganges zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Ohres. Ursache sind meist 0,3 bis 0,5 mm langen Milben. Katzen können oft über sehr lange Zeit Träger von Ohrmilben sein, ohne dass eine auffällige Krankheitserscheinung entsteht, wogegen sich der Milbenbefall bei anderen, häufig geschwächten Tieren stürmisch entwickelt und sich innerhalb kurzer Zeit  ein schwerwiegendes Krankheitsbild zeigt.
Zu Beginn setzt ein heftiger Juckreiz ein; die Tiere kratzen sich und schütteln den Kopf. Durch die vermehrte Absonderung u.a. von Ohrenschmalz und Milbenprodukten kommt es zu braunschwarzen, schmierigen Belägen in den Ohren und schließlich zu dicken, borkigen Krusten. Diese Beläge sind idealer Nährboden für Bakterien. So kann es vorkommen, dass die Ohrmilben bereits abgestorben sind, während die Entzündugn durch die sekundären Erreger weiterbesteht.
Sichtbarer Schmutz an der Ohrmuschel einer Katze sollte die Aufmerksamkeit ihres Besitzers erregen und als Zeichen einer krankhaften Störung bewertet werden. Frühzeitig mit Ohrentropfen behandelt, kann die Entzündug rasch abheilen.
Blut- und Kreislauferkrankungen
Im Gegensatz zum Hund leidet die Katze selten an einer Herz- oder Kreislaufinsuffiziens (die Herzleistung ist zu gering, um den Organismus immer ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen). Eine Herzschwäche fällt bei einer Katze - bedingt durch ihre ruhige Lebensweise - kaum auf. Erst durch plötzliche Belastung kann es, oft sehr schnell, zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Bläuliche Verfärbung der Schleimhäute sowie Flüssigkeitsansammlungen (Rückstau) etwa in der Lunge (Lungenödem) oder Bauchhöhle sind die Symptome der hochgradigen Herzschwäche.
Die Blutarmut (Anämie) kann die verschiedensten Ursachen haben. Die tödliche Leukose-Erkrankung tritt oft mit einer Anämie auf; auch gibt es bakterienähnliche Blutzellparasiten, die eine Anämie hervorrufen. Ebenso kann eine schwere Organerkrankung oder eine Blutvergiftung (Sepsis) der Grund sein.
Auffällige Blässe der Schleimhäute (Augenbindehaut und Zahnfleisch), hohe Atem- und Herzfrequenz (etwa über 40 Atemzüge und über 140 Herzschläge pro Minute), apathisches Verhalten weisen immer auf einen bedrohlichen Zustand hin.
In diesem Falle ist sofort der TA aufzusuchen.
Zahnerkrankungen
Vor allem ältere Katzen werden von Zahnstein befallen. Die grauweißen bis bräunlichen Beläge können ein solches Ausmaß annehmen, dass sie die Zahnkonturen völlig überdecken.
Starker Zahnsteinbelag muss immer vom TA entfernt werden. Eine gewisse Vorbeugung stellt eine abwechslungsreiche Fütterung mit Trockenfutter und Naßfutter sowie frischen Knochenbestandteilen (Mäuse) dar.
Zahnfleischentzündung ist an einer starken dunkelroten Verfärbung, leicht auslösbaren Blutungen erkennbar. Die Behandlung ist meistens langwierig und erfordert neben einer medikamentösen Therapie das Entfernen des Zahnsteins und evtl. der erkrankten Zähne. Manchmal kann eine Heilung nur durch das Entfernen sämtlicher Zähne erreicht werden. Eine schwere Erkrankung von Leber oder Nieren kann ebenfalls Ursache für eine hartnäckige Zahnfleischentzündung und abstoßendem Mundgeruch sein.